Schrittweiser Abbau der dreijährigen Berufsfachschule in Kaiserslautern

Datum des Artikels 26.03.2024

Gereon Haumann, Lucas Spiegel: Ein falsches Signal an dringend benötigte junge Handwerker

Der Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU Rheinland-Pfalz (MIT), Gereon Haumann und der MIT - Bezirksvorsitzende Rheinhessen-Pfalz, Lucas Spiegel, haben die Landesregierung aufgefordert, den schrittweisen Abbau der dreijährigen Berufsfachschule an der Meisterschule Kaiserslautern zu unterlassen und das bestehende volle Ausbildungsangebot dieser Schulart fortzuführen. Die Landesregierung hatte angekündigt, zunächst drei Ausbildungsfächer zu streichen: Feinwerksmechaniker, KfZ-Mechatroniker und (mit einer kleinen Verlängerungsfrist)  Tischler. Die dreijährige Berufsfachschule führt zu einer vollständigen Berufsausbildung mit Gesellenprüfung. Die vom Bezirksverband Pfalz betriebene Meisterschule in Kaiserslautern ist der größte Standort für diese Schulart in Rheinland-Pfalz.

Gereon Haumann: „Die Landesregierung sendet ein falsches Signal an junge Menschen, die vor der Entscheidung für ihren Berufsweg stehen. Der Fachkräftemangel im Handwerk wird Jahr für Jahr dramatischer. Da darf man einen bewährten und anerkannten Ausbildungsweg nicht einfach aufgeben. Stattdessen müssen wir mehr junge Menschen für Handwerksberufe interessieren und qualifizieren.“

Für Lucas Spiegel, selbst Unternehmer in der Metallverarbeitung, steht die Fachschule nicht in Konkurrenz zur dualen Ausbildung in den Betrieben, auch nicht in Zeiten sinkender Bewerberzahlen für die Handwerksausbildung. „Die dreijährige Berufsfachschule erreicht Interessenten, die nicht den direkten Zugang zur dualen Ausbildung finden, z.B. Umsteiger aus anderen Bildungswegen, Jugendliche mit höherem Bedarf am schulischen Teil der Berufsbildung. Auf dieses Reservoir können wir gerade jetzt nicht verzichten.“

Haumann und Spiegel fordern die Landesregierung auf, statt Abbau von Bildungsangeboten gemeinsam mit den Handwerkskammern das ergänzende und unterstützende Profil der Berufsfachschule mit Blick auf den dramatischen Fachkräftemangel des Handwerks auf der einen Seite und eine beachtliche Zahl von bisher nicht erreichten potenziellen Bewerbern zu schärfen. „Nicht einfach Fachklassen dichtmachen, sondern fragen, was kann die dreijährige Berufsfachschule zum Beispiel tun für die Berufsbildung junger Zuwanderer, für Studienabbrecher, die neue Orientierung suchen, für den Wechsel in einen besser geeigneten Ausbildungsberuf? Mehr denn je gilt die Devise: Wir müssen jedem eine Chance geben, der eine Berufsbildung schaffen kann und will.“, so der abschließende Appell der beiden Mittelstandspolitiker.

V.i.S.P. Helmut Klapheck, Landesgeschäftsführer, Rheinallee 1a-d, 55116 Mainz