Gereon Haumann: Die MIT Rheinland-Pfalz fordert die schrittweise Öffnung des Gastgewerbes in den nächsten Wochen

Datum des Artikels 20.04.2020

Die beschlossenen Lockerungen für den Handel und weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens mit der Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes ab dem 20. April lassen die Gastronomiebetriebe vollständig unberücksichtigt. Die Betriebe des Tourismus- und Gastgewerbes, wie Gaststätten, Restaurants, Hotels und Schausteller mit ca. 2,50 Mio. Mitarbeitern und Auszubildenden sind durch Corona mitten in der Existenzkrise. Die Mittelstandsunion sorgt sich um die ca. 230.000 Betriebe und Existenzen in der Branche, so der Landesvorsitzende der MIT Rheinland-Pfalz Gereon Haumann. Mit ca. 95 Mrd. Euro Jahresnettoumsatz eine bedeutende Wirtschaftskraft in unserem Land, die zusätzlich noch eine nicht unerhebliche Zahl von jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellt.

"Wir müssen spätestens in der ersten Maiwoche eine Lösung für die Betriebe finden, da es sich hier um ein Saisongeschäft handelt und die Betriebe ihre existenzbedrohenden fehlenden Umsätze nicht durch Mehrarbeit wieder erwirtschaften können", so Gereon Hamann, der auch Mitglied im Bundesvorstand der Mittelstandsunion ist. In diesem Zusammenhang fordert die MIT einen reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 % für das Gastrogewerbe, da in der Regel Lebensmittel die mitgenommen/to go / drive in mit diesem Mehrwertsteuersatz belastet werden. Nur im stationären Bereich, das heißt, wenn der Kunde sich setzt und sich bewirten lässt fallen zur Zeit 19 % MwSt. an.

In der Vergangenheit wurden in einigen Branchen immer wieder steuerfinanzierte Programme umgesetzt, wie zum Beispiel die Förderung von umweltfreundlichen Fahrzeugen. Jetzt benötigt das Gastgewerbe diese Unterstützung, das ist gerecht und Existenz wichtig. Uns ist die Notwendigkeit sehr wohl bewusst, dass beim Verzehr von Speisen und bei Übernachtungen außerhalb der eigenen Wohnung besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Wir halten diese Herausforderung für lösbar und damit verantwortbar und, durch den abgesenkten MwSt. Satz besteht, die Möglichkeit den Mehraufwand für Desinfektion und Sicherheit damit auffangen zu können, so Haumann.

Ein Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Gästen und Mund-Nasen-Masken für das Personal in Speiselokalen und bei der Aussengastronomie, dazu strikte Hygienevorgaben und Zugangsbeschränkungen, sind ein Weg in die Normalität. Wenn sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau manifestiert hat, steht einem solchen Schritt nichts mehr im Wege. Wir werden nicht alle Betriebe retten können, aber es wird der verantwortungsvolle Weg zu einer deutlichen Verhinderung von zahlreichen Betriebsinsolvenzen sein.

Viele Menschen sehnen sich, gerade auch in beengten Stadtwohnungen, wieder nach einem bestimmten Maß an Normalität und wir sind davon überzeugt, dass dieses seitens des Gastgewerbes mit den entsprechenden Auflagen geleistet werden kann, so der Landesvorsitzende Gereon Haumann.