Gereon Haumann: Fachkräfte entscheiden über die Zukunft des Mittelstandes

Datum des Artikels 24.03.2015

Fachforum Mittelstand im Berufsbildungs- und Technologiezentrum 
der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen

 

Bis 2030 fehlen in Rheinland-Pfalz 80.000 Fachkräfte, mit Schwerpunkt in den technischen Berufen. Diese Frage stand im Mittelpunkt des Forums Mittelstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Rheinland-Pfalz (MIT) am vergangenen Wochenende im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen. Experten aus Unternehmen, Kammern der Wirtschaft, Arbeitsverwaltung, Bildung und Politik diskutierten über mittel- und langfristige Maßnahmen zur Fachkräftesicherung.

Dazu erklärte MIT-Landesvorsitzender Gereon Haumann: „Fachkräfte entscheiden über die Zukunft des Mittelstandes. Große Industrieunternehmen werden immer in der Lage sein, ausreichend begabte junge Menschen als künftige Fachkräfte zu gewinnen. Für kleinere und mittlere Unternehmen wird es dagegen zunehmend schwieriger werden. Wir brauchen das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Bildung, um hier Zukunftsperspektiven zu entwickeln.“

Aus den Beiträgen der Experten ergab sich ein konkreter Maßnahmenkatalog:

·   Wirtschaft und Politik müssen schon an den Schulen für die  
    Ausbildungsberufe mit Schwerpunkt technische Berufe als lohnende
    Alternative zu Abitur und Studium werben.

·   Die Unternehmen müssen den Wettbewerb als attraktiver Arbeitgeber für
    gute Mitarbeiter aufnehmen.

·   Bildungserfolg und Schulabschlüsse müssen möglichst alle jungen Menschen
    erreichen, aus bildungsfernen Milieus und aus Familien mit Migrations-
    hintergrund. Dazu müssen die Eltern und Familien schon vor und während
    der Grundschule überzeugt, verpflichtet und eingebunden werden.

·   Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland. Dazu müssen wir den
    Binnenmarkt der Europäischen Union nutzen und gezielt Fachkräfte aus
    weiteren Ländern gewinnen. Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen,
    brauchen schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt mit Erlernen der deutschen
    Sprache, Berufs- und Fortbildung.

·   In diesem Zusammenhang muss Rheinland-Pfalz auch die Werbung von
    Auszubildenden aus den europäischen Nachbarregionen verbessern.

„Die Zeit läuft“, mahnte Haumann. „Die Zahl der Schulabgänger sinkt nun von Jahr zu Jahr. Wer jetzt nicht entschlossen handelt, verspielt unsere Zukunft.“

Gereon Haumann: „Die Experten sind sich einig. Die Aufgaben sind klar beschrieben. Unternehmen und Wirtschaft schreiten längst zur Tat. Jetzt müssen endlich auch Landespolitik und Landesregierung konkret handeln. 
Es geht um ausreichende Sprachkurse, um die vorschulische und schulische Bildung, um weniger Unterrichtsausfall an den berufsbildenden Schulen und eine schnellere Integration von Flüchtlingen und ihren Chancen auf eine neue Existenz.“