Gereon Haumann: Statt Kampfpreistickets Infrastruktur ausbauen

Datum des Artikels 26.10.2022

„Beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zäumen Bund und Länder das Pferd von hinten auf.“ Mit diesen Worten kommentierte heute der Landesvorsitzende der MIT RheinlandPfalz, Gereon Haumann die Debatte um das sog. „49-Euro-Ticket“ für den ÖPNV. Anstatt mit hochsubventionierten Fahrpreisen die Nachfrage künstlich hochzutreiben, muss erst die Leistungsfähigkeit des ÖPNV durch den Ausbau der Infrastruktur verbessert werden.

Ausbau ÖPNV/49-Euro-Ticket

„Beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zäumen Bund und Länder das Pferd von hinten auf.“

Mit diesen Worten kommentierte heute der Landesvorsitzende der MIT RheinlandPfalz, Gereon Haumann die Debatte um das sog. „49-Euro-Ticket“ für den ÖPNV. Anstatt mit hochsubventionierten Fahrpreisen die Nachfrage künstlich hochzutreiben, muss erst die Leistungsfähigkeit des ÖPNV durch den Ausbau der Infrastruktur verbessert werden.

Gereon Haumann: „Allein aus der Region Rheinhessen überqueren jeden Tag über 70.000 Menschen den Rhein zu den Arbeitsstätten in Hessen, zum Bahnknotenpunkt Frankfurt und zum größten deutschen Flughafen. Um hier den Anteil der Bahnfahrer zu erhöhen, müssen zuerst zusätzliche Gleise verlegt, Bahnbrücken erweitert und viele neue Schienenfahrzeuge gekauft werden. Sonst hilft auch das billigste Ticket nichts.“

Haumann erinnerte daran, dass schon jetzt die ÖPNV-Fahrpreise massiv subventioniert werden. Im Haushalt des Landes Rheinland-Pfalz sind dafür in diesem Jahr rund 450 Millionen Euro vorgesehen – für Investitionen in die Infrastruktur aber nur rund 50 Millionen Euro. Hier müssen die Schwerpunkte korrigiert werden.

Gereon Haumann: „Bund und Länder sollten jetzt nicht darüber streiten, wer höhere Fahrpreissubventionen bezahlt, sondern über den Umfang der Investitionen in ein besseres Schienen- und Straßennetz.“

Die mittelständische Wirtschaft, so Haumann weiter, hat ein vitales Interesse am Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, mit der gleichzeitig die Mobilität der Mitarbeiter und der Gütertransport verbessert werden. Der MIT-Landesmittelstandstag hat deshalb einen Dringlichkeitskatalog für die Verkehrswege in Rheinland-Pfalz verabschiedet. Dabei sollen Straße und Schiene nicht ideologisch gegeneinander ausgespielt werden.

„Deshalb gehört die Verantwortung für Schiene und Straße zusammen in ein Landesministerium, und nicht getrennt die Straße ins liberale
Ministerium für Wirtschaft und die Schiene ins grüne Umweltministerium“
, erklärte Haumann abschließend.

ANLAGE:
Beschluss des MIT-Landesmittelstandstages zur Verkehrsinfrastruktur (119.09 KB)