MIT RHEINLAND-PFALZ FORDERT REFORM DES ARBEITSZEITGESETZES

Datum des Artikels 28.07.2017

Die Digitalisierung in allen Bereichen der Wirtschaft, der demografische Wandel und der Wunsch, Beruf und Familie besser zu verbinden sowie die Notwendigkeit in manchen Branchen starke saisonale Schwankungen der Nachfrage auszugleichen – alles das verlangt nach wesentlich flexibleren Arbeitszeiten.

Das geltende Arbeitszeitgesetz von 1994 wird dem nicht gerecht. Im Interesse der Arbeitnehmer und Betriebe muss dieses Gesetz dringend der Gegenwart angepasst werden. Dazu hat die MIT Rheinland-Pfalz konkrete Forderungen entwickelt und als Anträge zum Bundesvorstand, zum Bundesmittelstandstag und in die Wirtschaftskommission der MIT eingebracht.
Für das Flächenland Rheinland-Pfalz mit seiner starken Dienstleistungswirtschaft - insbesondere dem Gastgewerbe - gilt es, Möglichkeiten zu schaffen, die Nachfragespitzen zuverlässig bewältigen zu können. Für die Arbeitnehmer geht es um eine ganzjährig und kontinuierlich entlohnte Beschäftigung. Beides geht nur mit viel flexibleren Arbeitszeitregeln bei längerfristigen Arbeitszeitkonten.
Für ein Herzensanliegen des Mittelstandes, insbesondere vieler familiengeführter kleiner Betriebe wirbt daher der MIT-Landesvorsitzende Gereon Haumann:
„Wir fordern, das deutsche Arbeitszeitgesetz in drei konkreten Punkten zu ändern:

1.) Einführung einer durchschnittlichen wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden
    anstelle der jetzigen täglichen Höchstarbeitszeit von maximal 10 Stunden.
2.) Erweiterung des Ausgleichszeitraums für Mehr- und Überstunden von derzeit
    4 Monaten auf 12 Monate, auch durch die Schaffung von Jahresarbeitszeitkonten.
3.) Ermöglichung längerer Freizeiträume für Arbeitnehmer durch Reduzierung der täglichen
    Ruhezeitregelung von derzeit 11 Stunden auf 8 Stunden an max. 2 Tagen der Woche.“

„Die europäische Arbeitszeitrichtlinie ist ggfs. entsprechend anzupassen; beispielsweise im Rahmen der aktuellen Diskussion zum EU-Sozialpaket.“

Die MIT – darauf legt Gereon Haumann großen Wert – will keineswegs die Arbeitszeiten übers Jahr  erhöhen. Die MIT will vielmehr die Arbeitszeiten flexibel an die aktuelle Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten ausrichten und zugleich etwa berufstätigen Eltern entgegenkommen. Ein win-win-Projekt also für Mitarbeiter und Betriebe. Zudem setzt sich die MIT Rheinland-Pfalz für eine Befreiung von den Arbeitsplatzvorschriften auf Reisen, beim Kunden und am Heimarbeitsplatz ein.