MIT fordert Stärkung des Gründerklimas in Deutschland: Bedingungen für Wagniskapital verbessern, ausländische Fachkräfte anlocken, Open-Data-Gesetz auf Weg bringen

Datum des Artikels 13.05.2015

„Junge Gründer mit ihren kreativen Ideen und ihrem Mut zum Risiko brauchen unsere Unterstützung. Die Startups von heute sind die Hidden Champions von morgen“, sagte Dr. Carsten Linnemann MdB, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT), anlässlich des Gründer- und Innovationskongresses MIT:Futura Startup Interaction im Berliner Umspannwerk am Alexanderplatz. Rund 350 junge Gründer, Technologieunternehmen, Mittelständler und Wagniskapitalgeber diskutierten mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik konkrete Forderungen zur Stärkung des Gründerklimas in Deutschland. „Die Diskussion mit jungen Unternehmern hat gezeigt, dass bei den Themen digitale Transformation und Offenheit für neue Gründungskulturen viel Aufholbedarf besteht. Startups sind flexibel bei der Standortwahl. Wir müssen dafür sorgen, dass kreative Köpfe ihr Unternehmen in Deutschland gründen und hier Arbeitsplätze schaffen. Dazu ist es dringend notwendig, dass wir noch in diesem Jahr ein Venture Capital Gesetz auf den Weg bringen“, unterstreicht Linnemann.

Thomas Jarzombek, Vorsitzender AG Digitale Agenda der CDU/CSU-Fraktion und Vorsitzender der MIT-Kommission Digitales, betont: „Deutschland braucht eine neue Gründerkultur. Dazu gehört, dass wir in Schulen und Universitäten mehr unternehmerisches Denken vermitteln und auch das Scheitern von Geschäftsideen akzeptieren. Zudem müssen wir noch offener werden für ausländische Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten wollen. Deutschland darf nicht den Anschluss an die digitale Welt und somit die Geschäftsmodelle der Zukunft verlieren. Ein Open-Data-Gesetz sollte rasch regeln, dass offene Daten frei verfügbar sind und eine wirtschaftliche Nutzung dieser öffentlichen Datenbestände erlauben.“

Gründerland Deutschland: Time for Champions League

  • Venture-Capital-Gesetz jetzt auf den Weg bringen Das im Koalitionsvertrag 2013 festgeschriebene Venture-Capital-Gesetz muss 2015 auf den Weg gebracht werden. Bestandteile: keine Steuerpflicht für Veräußerungsgewinne bei Streubesitzanteilen, keine Umsatzsteuer auf Management-Fees, Erhalt von Verlustvorträgen auch bei Anteilseignerwechsel.
     
  • Digitale Bildung: eine moderne Ausstattung von Schulen mit digitalen Medien muss in allen Bundesländern ebenso zum Standard werden wie die Vermittlung von Grundkenntnissen über das Programmieren, den Umgang mit digitalen Medien und das Gründen. Wir brauchen mehr Professuren an den Hochschulen, die die Themen Informationstechnologien und Digitalisierung vermitteln.
     
  • Gründerkultur Unternehmertum muss in die Lehrpläne und Studienordnungen. Und Hochschulen sollen Gründungen als Studienverzögerungen anerkennen.
     
  • Öffentliche Daten In einem Open-Data-Gesetz ist zu regeln, dass offene Daten in freien Formaten zur Verfügung gestellt werden, die insbesondere eine wirtschaftliche Nutzung der öffentlichen Datenbestände zulassen. Enorme Potentiale lassen sich so insbesondere im Bereich der intelligenten Mobilität heben.
     
  • Offenheit für ausländische Fachkräfte Internationale Studenten sollen nach einem Studium in Deutschland einfach und unkompliziert in Deutschland bleiben dürfen.
     
  • Behörden-Task-Force Startups  In den relevanten staatlichen Aufsichtsbehörden sind spezialisierte Startup-Task-Forces einzurichten, die jungen Gründern mit schnellen Entscheidungswegen zur Seite stehen. In einem ersten Schritt ist noch in 2015 eine entsprechende Task-Force bei der BaFin einzurichten.
     
  • Innovationsring Deutschland: Wir müssen die vorhandenen Stärken bündeln,  führende Cluster herausbilden und brauchen eine Offenheit für eine Kooperation aller Wirtschaftsakteure: den ‚Innovationsring Deutschland‘.